Ich möchte euch meine Geschichte erzählen. Mein Name ist Fipsi und ich wurde vor fast 3 Monaten geboren. Unsere Mama brachte uns in der Nähe einer stinkenden Müllkippe auf die Welt.
Ich war der Kleinste von allen. Meine Geschwister Tapsi und Puma spielten oft miteinander und hingen bei Mama und saugten ihre Milch. Ich war immer als letzter dran und hatte oft Bauchweh vor Hunger. So vergingen Tage und Wochen. Meine Geschwister wurden stärker und ich kam nur langsam hinterher. Mama brachte uns jetzt oft das Futter in die Höhle und warnte uns nach draußen zu gehen. Das sind so viele Gefahren und hütetet euch vor den Menschen.
Bis zu jenen schicksalshaften Tag. Mama kam in die Höhle und hatte leckeres Fleisch dabei. Eine Köstlichkeit wie sie es nannte. Etwas was man nur selten bekommt. Meine Geschwister stürzten sich drauf und ich bekam mal wieder nichts ab. Dann wurden sie müde und schliefen ein. Mama begann plötzlich und ganz oft zu zucken und irgendwas lief aus ihrem Maul. Ich schleckte ihr sanft am Ohr. Meine Geschwister schliefen tief und fest. Ich drückte mich an Mama und wollte sie wecken, es ist doch Zeit was zu essen zu besorgen. Aber sie wurde kälter und kälter. Ich versuchte sie anzuschreien brachte aber nur ein Japsen heraus. Sie öffnete nicht einmal die Augen. Auch meine Gewister rührten sich nicht mehr. Langsam wurde es richtig kalt in der Höhle
Irgendwann zitterte ich nur noch und nahm all meinen Mut zusammen und verlies die Höhle. Draußen war es bitterkalt und vom Himmel fielen kleine weiße Wattebälle die auf der Nase kitzelten. Ich sah die Sterne und ihr wunderschönes Funkeln. Mit erhobener Nase lief ich über die Müllkippe und sah in der Ferne eine Feuer und freute mich des Lebens. Hier gibt es Wärme und Freundlichkeit! Warum hat uns denn Mutter vor dieser herlichen Welt gewarnt?
Ich lief auf das Feuer zu und konnte schon die Wärme spüren. Plötzlich traf mich ein gewaltiger Tritt und ich flog in hohen Bogen in eine Schneewehe. Mein Beinchen schmerzte und aus meiner Nase lief eine rote Flüssigkeit die aber gar nicht kalt war. Sie lief in den Schnee und färbte diesen rot. Plötzlich hämmerte es in meinem Schädel. Irgend etwas sagte mir - ich muss hier weg. Ich raffte mich auf und schleppte mich in die Dunkelheit. Ich gelangte an ein Tor und schleppte mich hinaus. Plötzlich sah ich 2 große Lichter die schnell näher kam, sie brachten keine Hitze und sahen sehr bedrohlich aus. Mir war auch nicht mehr kalt. Ich hörte ein Quietschen aber das nahm ich kaum noch wahr. Jemand schlug eine Autotür zu und kam auf mich zu. Ich wollte vor Angst rennen aber die Müdigkeit überkam mich und ich schlief ein.
Als ich viel später sanft die Augen öffnete lag ich auf einer kalten Platte. Jemand im weißen Kittel drückte mir sanft auf die Brust. Ich konnte mein Beinchen nicht bewegen und es war irgendwas weißes darum gebunden.
Vor den Menschen hatte mich Mama immer gewarnt. Dann fühlte ich wie ich nach oben gehoben wurde. Ich wußte jetzt ist alles vorbei und jetzt werde ich über die Regenbogenbrücke gehen wie Mama einst gesagt hat. Ich hörte noch wie jemand sagte: "Jetzt wird er erstmal eine Weile schlafen."
Aber schlief ich denn wirklich? Ich war auf einer weißen Fläche und in der Ferne sah ich die Regenbogenbrücke. Langsam schritt ich hinauf. Oben angekommen wollte ich weiter nach vorn. Ich sah jemand vertrautes - erst nur die Silouette aber dann - ich konnte es kaum glauben Mama und dahinter Tapsi und Puma.
Ich drückte mich an meine kleine Familie und wollte ihnen folgen. Doch Mamas Blick wurde ernst und sie sprach: "Nein Fipsi, für dich ist es noch nicht soweit. Kehr wieder um und finde dein Glück!" Ich weinte und drückte mich mehr an Mama. Aber sie stupste mich sanft weg und verschwand. Ich sah nur noch Dunkelheit.
Aber dann..
Ich fühlte Wärme und öffnete sanft die Augen. Da war ein Feuer im Kamin. Ich duckte mich und wartete auf den bekannten Tritt. Aber stattdessen reichte mir eine Hand einen Teller der ganz lecker roch. Es sah aus wie ein Kuchen mit ein Stück Petersilie drin. Eine Stimme sagte zu mir:
Hey kleiner Streuner. Willkommen in deiner neuen Familie, willkommen in deiner neuen Zukunft und...
FRÖHLICHE WEIHNACHTEN dir und allen kleinen Seelen und Streunern dieser Erde...